Da ich ja bereits durch das Scribble weis, was ich in dem Bild darstellen werde, kann ich nun Fotos von einigen Modellen anfertigen. Das Zeichnen nach Fotovorlagen erleichtert die Arbeit ungemein und hilft auch Fehler zu vermeiden.
Menschen und Dinge werden so fotografiert, dass Licht und Schatten mit der Lichtquelle auf dem zu zeichnenden Bild übereinstimmen. Außerdem versuche ich, dass Personen beim Anfertigen der Models auch schon ähnliche Kleidungs- und Ausrüstungsgegenstände tragen, wie sie gezeichnet werden sollen. So erkennt man sehr gut den Faltenwurf der Kleidung und überlässt dies nicht dem Zufall.
Hat man diese Dinge nicht zur Hand, so ist improvisieren angesagt. Befindet sich zum Beispiel auf dem zu malenden Bild ein Mann mit einer Lanze in der Hand, kann man getrost dem Model ein Besenstiel reichen. Man sieht auch dort sehr gut die Fingerhaltung und somit ist der Zweck der Gleiche.

Habe ich diese Vorarbeit geleistet, beginnt der Zeichenprozess. Jetzt wird gemalt, geschmiert, radiert auf Teufel komm raus und immer wieder mit den Modelvorlagen verglichen. Öfters fertige ich zu einem Bild auch viele Detailskizzen an. Ein Pferdegespann befindet sich dann meist auf einem anderen Blatt als der Hintergrund. Die Computertechnik erlaubt es mir anschließend alle Einzelteile zu einem Ganzen zusammen zu fügen.
Ehe eine Skizze fertig ist und ich damit vollends zufrieden bin, verstreichen mehrere Stunden bis Tage (je nach Aufwand).


Meine Skizze ist in Größe und Format mit dem späteren Endprodukt fast 99% identisch. Ich zeichne fast ausschließlich mit dem Bleistift auf weißem Zeichenpapier. Dabei benutze ich gerne Druckbleistifte mit einer 0,5 HB Miene fürs Feine und Fallbleistifte mit einer Miene von bis zu 5 mm fürs Grobe.
Die fertige Skizze ist bei mir schon so detailgetreu, das viele Betrachter glauben bereits ein fertiges Original vor sich zu haben (im Gegensatz zu anderen Zeichnern ist dies unüblich).